ERSTE AUF DEM VORMARSCH, ZWEITE MUSS ZITTERN

Vorrundenbilanz der HSG Kinzigtal I und II / Heil kritisiert Trainingsbeteiligung bei der Reserve

kinzigtal-nachrichten_artikel-logo 23.12.2016
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„Besser abschneiden als letzte Saison“, lautete die Zielsetzung von Trainer Jakub Kowacki zu Saisonbeginn. Nachdem die Vorrunde nun fast vorüber ist – am 8. Januar steht noch das Nachholspiel gegen Maintal auf dem Spielplan – zählen die Handballer der HSG Kinzigtal inzwischen zum oberen Drittel der Bezirksoberliga Offenbach/Hanau. Sollte es am Ende dabei bleiben, wäre das Ergebnis aus dem Vorjahr, als man im Mittelfeld landete, schon getoppt.

Kinzigtals Kreisläufer Ralph Tarka (in rot) in der Partie gegen den TV Wächtersbach. Fotos: Ottmar Schleich, rd

„Wir hatten eine gute Vorbereitung und lange Zeit keine Probleme mit Verletzungen oder anderen andersartig bedingten Ausfällen. Zudem weiß ich, was jeder Einzelne kann. Von daher bin ich nicht so sehr überrascht“, gesteht Kowacki, dass die gute Platzierung für ihn keineswegs wie aus heiterem Himmel gekommen ist. Punkte lassen musste sein Team lediglich beim 28:28-Unentschieden in Dietzenbach sowie bei den Niederlagen gegen die Spitzenteams von Kickers Offenbach und Niederrodenbach sowie gegen Bruchköbel II. Gegen Niederrodenbach und Bruchköbel hatte die HSG allerdings mit erheblichem personellen Aderlass zu kämpfen. Die restlichen neun Vorrunden-Begegnungen konnte Kinzigtal allesamt gewinnen – darunter ein 44:20 gegen Aufsteiger TSV Klein-Auheim. Mitverantwortlich für den sportlichen Aufschwung ist zweifelsohne Neuzugang Markus Breidenbach. Der ehemalige Keeper von Regionalligist TV Gelnhausen kam zu Saisonbeginn. Dieser teilt sich die Position zwischen den Pfosten mit dem jungen, talentierten Mario Heil, für Dessen Entwicklungsprozess die Verpflichtung Breidenbachs zweifelsohne förderlich ist. Für das Torewerfen ist in erster Linie der starke Rückraum um Tamas Szabo, Christian Grauel, Max Bös und Christian Euler verantwortlich. Jüngeren Spielern wie Daniel Hrobar oder Alexander Ellenbrand gewährte Kowacki im Verlauf der Vorrunde zunehmend mehr Spielanteile. Auf den Außenpositionen ruhen die Hoffnungen nach dem Weggang Benjamin Krsos zum Hünfelder SV in erster Linie auf Jan Rocskai, Lukas Heil und Benjamin Grauel. Heil tat sich bislang zudem als äußerst effektiver Siebenmeterwerfer hervor. Die Position des Kreisläufers wird von Ralph Tarka bekleidet, der zudem mit Mannschaftskapitän Christian Amend als feste Größe in der Abwehr gilt. Waren beide verletzungs- (Amend) oder studienbedingt mal nicht an Bord, hatte die HSG vor allem in der Abwehr Probleme. Gleiches gilt für das Mitwirken von Tamas Szabo, der aus privaten Gründen zuletzt mehrfach in seiner Heimat Ungarn weilte und daher passen musste. In der Rückrunde möchte Kowacki den dritten Platz unbedingt verteidigen: „Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, ist das auch möglich. Titelfavorit Nummer eins ist für mich übrigens Niederrodenbach.“

Insgesamt zufrieden: Die Verantwortlichen der HSG Kinzigtal (von links) Trainer Jakub Kowacki, Reservecoach Christof Hadwiger und Betreuer Stefan Heil.
Insgesamt zufrieden: Die Verantwortlichen der HSG Kinzigtal (von links) Trainer Jakub Kowacki, Reservecoach Christof Hadwiger und Betreuer Stefan Heil.

Die zweite Mannschaft der HSG schaffte im Sommer am „Grünen Tisch“ die Rückkehr in die Bezirksliga B, in der sie sich zunächst auch sehr gut einfand. Nach vier Spielen schlug eine ausgeglichene Bilanz (4:4 Punkte) zu Buche. Nach dem 24:19-Erfolg über Preagberg II setzte es jedoch danach noch fünf Niederlagen, so dass sich die Mannen um Spielertrainer Christof Hadwiger mitten im Abstiegskampf befinden. Leistungsträger der Mannschaft sind vor allem der junge Rechtsaußen Kim Rocskai sowie Routinier Florian Hoyme, die hauptverantwortlich für die Tore zeichnen. Betreuer Stefan Heil kritisiert insbesondere die mangelhafte Trainingsbeteiligung: „Ohne Training kann man auch in der Bezirksliga B keine Spiele gewinnen. Wir passen uns aber auch dem Gegner an. Spielt der Rumpelhandball, spielen wir das auch. Spielt der stark, spielen wir auch glatt eine Klasse besser. Das hat man vor allem gegen die Spitzenmannschaften von Oberhessen und Langenselbold II gesehen. Da hat man gesehen, dass noch Leben in der Mannschaft ist.“ Der Fokus liegt nun auf dem nächsten Auswärtsspiel bei der TGS Seligenstadt II am 14. Januar. „Die sind Tabellenletzter. Dieses Spiel wird richtungsweisend für den ganzen weiteren Saisonverlauf werden. Gewinnen wir dort, ist das schon ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt“, blickt Stefan Heil bereits gespannt dieser Partie entgegen. rd