DAS CREDO DER HSG: MIT EIGENEN SPIELERN AUSKOMMEN

Vorsitzender Stefan Heil weiß um „Juwelen in der A-Jugend“ / Kooperation mit Schulen läuft

kinzigtal-nachrichten_artikel-logo 06.09.2017
SCHLÜCHTERN

Stefan Heil hat selbst nie aktiv Handball gespielt und ist als Vorsitzender bei der HSG Kinzigtal das „Mädchen für alles“. Im Vorstand hatte er fast alle Ämter schon einmal inne, fungierte zuletzt auch als Obmann für die zweite Mannschaft und feierte als 50-Jähriger sein Torwartdebüt in der Bezirksliga B – eine einmalige Aktion allerdings.

Für Heil stehen nicht nur die beiden Flaggschiffe Männer I und die gerade in die Landesliga aufgestiegenen Frauen, sondern auch weiterhin die zweite Männer- sowie vor allem die Jugendmannschaften im persönlichen Fokus.

Wie groß wird der Kader der zweiten Mannschaft in etwa sein? Gibt es ein „Kernteam“, das den Stamm bildet? Oder muss, wie bei vielen Reserveteams, immer wieder mit einer neuen Mannschaft gerechnet werden?
Grundsätzlich wird in unserer Männer-II-Mannschaft immer ein hoher Überraschungsfaktor stecken – sowohl bei der Aufstellung als auch bei den Ergebnissen. Zusammensetzen wird sich die Mannschaft aus einem Kernteam (etwa zehn Spieler), einem Ergänzungsteam (ebenfalls etwa zehn Spieler) und fünf bis sechs A-Jugendlichen, die nach und nach das Erwachsenenspielrecht beantragen können. Persönlich erhoffe ich mir eine größere Konstanz der Mannschaft und mehr Selbstorganisation. Ehrgeiz und Motivation sollten allerdings auch nicht fehlen, dann stellt sich der Spaß von selbst ein. Da ich in den vergangenen beiden Saisons auch Betreuer unserer Zweiten war, kann ich davon ein Lied singen. Ob ich weiterhin als Betreuer zur Verfügung stehen werde, kann ich aktuell noch nicht sagen. Allerdings glaube ich an die Mannschaft und traue ihr auch sehr viel zu. Die Wichtigkeit, eine zweite Mannschaft im Verein zu haben, sei hier nochmal betont. Hier können unsere Jugendspieler besser auf den Sprung ins Seniorenlager vorbereitet werden. Mit der Anstellung von Christopher Auth als festem Trainer der Mannschaft haben wir einen weiteren Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt.

Wie lautet die Zielsetzung der Zweiten? Gibt es neben Petru Timpu, der zuletzt ja auch nicht immer zur Verfügung gestanden hat, einen zweiten Torhüter?
Petru steht uns nach erfolgter Bandscheiben-Operation und völliger Genesung wieder zur Verfügung. Allerdings kann es schon mal vorkommen, dass er aus beruflichen oder privaten Gründen das ein oder andere Mal nicht da sein wird. Mit Max Berges steht uns ein weiterer Torhüter zur Verfügung. Zielsetzung wird der Klassenerhalt sein und zwar nicht erst am letzten Spieltag wie in der abgelaufenen Saison. Persönlich traue ich der Mannschaft aber eine Platzierung im oberen Tabellendritte der Bezirksliga B zu.

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Stefan Heil, Vorsitzender der HSG Kinzigtal. Foto: rd

 

Was gibt es über die Jugendmannschaften zu berichten? Wie sieht es mit der Kooperation mit Grundoder weiterführenden Schulen aus? Welche Schulen sind das?
Für die kommende Saison haben wir eine Jugendmannschaft mehr, die am Spielbetrieb teilnimmt. Somit können wir einen leichten Aufwärtstrend feststellen und die ersten Früchte unserer guten Jugendarbeit ernten. Diese haben wir sogar noch erweitert. Es ist uns gelungen, mit der Stadtschule und dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Schlüchtern eine Kooperation zu schließen. Hier wird Christof Hadwiger im Zuge der Nachmittagsbetreuung jeweils eine Handball-AG betreuen. In der Stadtschule sind dies 13 Jungs im Alter von zehn bis 13 Jahren. Im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium sind es 14 Jungs und ein Mädchen im gleichen Alter. Wir bedanken uns bei den Schulleitern für die tolle Kooperation und freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit. Auch die Brüder-Grimm-Schule in Steinau hat ihre Kooperation angeboten. Leider haben sich nicht genügend Jugendliche eingeschrieben, damit eine Handball-AG zustande kommen konnte. Hier werden wir beginnend zum zweiten Schulhalbjahr einen neuen Versuch starten. All unsere Jugendmannschaften würden sich über Zuwachs freuen. Trainingszeiten und Jahrgänge können auf unserer Homepage eingesehen werden. Kommt einfach mal zum Schnuppertraining vorbei.

Tummeln sich in der A-Jugend Spieler, die bereits für die erste oder zweite Mannschaft interessant sind?
Ja, in unserer A-Jugend befinden sich Juwelen, die noch geschliffen werden müssen.

Welche Erwartungen haben Sie an die kommende Saison? Und wie lautet Ihre persönliche Zielsetzung für die erste Männer- und die Frauenmannschaft?
Ich erwarte eine spannende Saison mit Höhen und Tiefen, wie wir sie in den vergangenen Jahren immer wieder hatten. Ich hoffe aber, dass wir von Verletzungen weitgehend verschont bleiben. Bei den Frauen haben wir als Landesliga-Aufsteiger einzig und allein den Klassenerhalt im Visier. Darüber hinaus ein höheres Ziel herauszugeben, wäre verwegen. Die Männer I sehe ich im gesicherten Mittelfeld der Bezirksoberliga mit der Tendenz zu den Plätzen vier bis sechs. Hier ein höheres Ziel auszugeben, wäre ein unnötiger Druckfaktor. Natürlich wird nach der hervorragenden letzten Saison die Erwartung sehr hoch sein. Jeder hofft auf eine noch bessere Platzierung, aber sind wir mal ehrlich: In unserer Region sind wir in der Bezirksoberliga sehr gut angesiedelt und bieten einen attraktiven Handball. Landesliga wäre sicherlich interessant, aber auch damit verbunden, Spieler einzukaufen. Diese Philosophie verfolgen wir nicht. Wir möchten unseren eigenen Nachwuchs in der Ersten platzieren. Und aufgrund des demographischen Wandels ist das schon eine riesige Aufgabe. Wenn wir es schaffen, uns in den nächsten Jahren im oberen Tabellendrittel fest zu setzen, haben wir alles richtig gemacht und sind auch unseren eigenen Ansprüchen gerecht geworden. rd