KINZIGTAL FINDET KEIN GEGENMITTEL

Landesliga Süd: Hsg im Abstiegskampf

kinzigtal-nachrichten_artikel-logo 26.03.2018
STEINAU

Den Handballfrauen der HSG Kinzigtal ist es gestern nicht gelungen, einem Team aus dem oberen Tabellendrittel der Landesliga Süd ein Bein zu stellen. Gegen den TV Kirchzell unterlag der Aufsteiger in eigener Halle mit 24:27 (8:15) und kämpft nun bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg.

Eva Bös (Mitte) muss mit den Landesliga-Frauen der HSG Kinzigtal bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpfen. Gegen Kirchzell setzte es eine 24:27 (8:15)-Niederlage. Foto: Ottmar Schleich

Vor allem in der ersten Halbzeit wurde Kirchzell seiner Favoritenrolle gerecht. Insbesondere gegen Anne Schuster, Lea Bleifuß, Johanna Kempf und Vanessa Repp fand Kinzigtal nie ein adäquates Gegenmittel. So war es nicht verwunderlich, als die Gäste schon zur Pause mit sieben Treffern scheinbar vorentscheidend in Front lagen. Noch trostloser sah die Lage aus HSG-Sicht nach 38 Minuten aus, als Bleifuß zum 20:11einnetzte. Kaum einer der gut 90 Besucher in der Steinauer Großsporthalle hätte nunnoch einen Pfifferling auf die Gastgeber gegeben. Doch diese bewiesen neben einer tollen Moral auch eine unglaubliche Kampfkraft. Binnen 20 Minuten „robbten“ sich die Schützlinge von Interimscoach Eldin Krso, der auf die verhinderten Nicole Pokupec und Jennifer Heil verzichten musste, bis zweieinhalb Minuten vor dem Ende auf einen Treffer heran. Kurz bevor Anna Krüger zum 24:25 eingenetzt hatte, nahm der Kirchzeller Trainer Jens Häring noch eine Auszeit in Anspruch. Während der anschließenden kurzen Ansprache verteilte er neue Instruktionen an seine nun sichtlich nervös wirkenden Akteurinnen. Letztlich zog er damit Kinzigtal endgültig den Zahn. Nach Anna Krügers Tor brachte die HSG nämlich nichts Zählbares mehr zustande. Vielmehr versetzten Johanna Kempf und Lea Bleifuß den Gastgeberinnen den endgültigen Knockout. „Leider ist die Aufholjagd, die etwas spät begonnen hat, nicht belohnt worden. Die Mannschaft hat wieder zwei Gesichter gezeigt, zunächst ein Stück weit Resignation, danach aber ein bärenstarkes Aufbäumen. Von daher kann ich der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen und zolle ihr meinen größten Respekt“, findet HSG-Vorstand und -Betreuer Stefan Heil lobende Worte für die Kinzigtalerinnen. Diesen bleiben nun drei Wochen Zeit, um neue Kräfte zu sammeln. Am 14. April geht es dann in Miltenberg beim TV Bürgstadt weiter und nur 21 Stunden später zum Nachholspiel bei Titelaspirant HSG Bensheim/Auerbach II. Stefan Heil blickt zumindest der ersten Begegnung optimistisch entgegen: „Der Fokus wird auf dem Samstagsspiel liegen, da wir direkte Tabellennachbarn sind. Hier muss das Ziel sein, Bürgstadt hinter uns zu lassen. Überhaupt wird es bei vier Absteigern – von denen ich ausgehe – schwer werden, die Klasse zu halten. In den letzten drei Spielen spielen wir unter anderem gegen das Führungsduo. Aber selbst wenn wir absteigen würden, dann hocherhobenen Hauptes. Schließlich haben wir schon 15 Punkte geholt. Das ist für einen Aufsteiger nicht selbstverständlich.“

Kinzigtal: Schlegelmilch; B. Heil; Bös (2), A. Heil (2), Krüger (8), Nitze (2), Tarka (5/1), Salomon (2), Hagedorn (3).
Kirchzell: Bartmann, Schmitt; Schuster (4), K. Kunz (1), Zang (2), J. Kempf (4), Bleifuß (7), Rebmann (1), Repp (4), S. Kunz (1), Gläser (1), Grimm, F. Kempf (2).
Schiedsrichter: Böß/May (Dietzenbach). Zeitstrafen: 3/0. Zuschauer: 90. Beste Spielerinnen: Geschlossene Mannschaftsleistung – Bleifuß, Schuster. rd