HSG VERSCHENKT VIER-TORE-VORSPRUNG

Bezirksoberliga Offenbach/Hanau: HSG Kinzigtal – TV Wächtersbach 27:27

kinzigtal-nachrichten_artikel-logo 22.10.2018
STEINAU

Dass ein Handballspiel 60 Minuten dauert, ist hinlänglich bekannt. Die HSG Kinzigtal bekam dies gestern wieder einmal auf schmerzvolle Weise deutlich vor Augen geführt. Nach 56 Minuten führte die HSG im Derby gegen den TV Wächtersbach noch mit 27:23. Am Ende reichte es nur zu einem 27:27 (14:10)-Unentschieden.

Setzte sich zehnmal kraftvoll durch: Für Daniel Hrobar und die HSG Kinzigtal reichtes es nur zu einem Punkt. Foto: Schleich

Als Justin Dehmer wenige Sekunden nach Benjamin Krsos Tor zum 27:23 zum Anschlusstreffer eingenetzt hatte, zückte Kinzigtals Coach Jakub Kowacki sofort die Grüne Karte und verteilte während der anschließenden Auszeit letzte Instruktionen, um die beiden anvisierten Punkte in den sicheren Hafen zu bringen. Doch gelang es dem Übungsleiter diesmal nicht, die Nervosität aus den Köpfen seiner Spieler herauszubekommen. Die beiden besten Wächtersbacher Werfer, Justin Dehmer (2) und Niklas Pfannkuch, bescherten ihrem Team innerhalb von kürzester Zeit den Ausgleich. Da unmittelbar nach Dehmers Ausgleichstor zwei Sekunden vor Schluss Alexander Betz die schnelle Mitte absichtlich mittels eines taktischen Fouls unterband, eröffneten die beiden Referees der HSG entsprechend der neuen Regelauslegung eine zweite Chance. Mit einem Siebenmeter hätte Kinzigtal ein verrücktes Spiel doch noch zu einem guten Ende für sich bringen können. Daniel Hrobar, der zuvor zehnmal getroffen hatte, unter anderem alle seine drei Siebenmeter verwandelt hatte, schien prädestiniert für diesen „finalen Rettungswurf“ zu sein. Doch büßte er zu diesem Zeitpunkt gerade eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe ab. Daher musste Benjamin Krso ran, der zuvor schon einmal an Tobias Seidel gescheitert war. Krso übernahm Verantwortung, fand jedoch abermals in Tobias Seidel seinen Meister, der danach von seinen Mitspielern fast erdrückt wurde. Die Kinzigtaler ließen hingegen enttäuscht die Köpfe hängen, wohl wissend einen sicher geglaubten Sieg noch leichtfertig aus den Händen gegeben zu haben. Dieser wäre aufgrund der starken Abwehrleistung der ersten Hälfte, als Kinzigtal zeitweise mit fünf Toren in Front lag, auch sicherlich verdient gewesen. Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung ermöglichten es Wächtersbach jedoch, zumindest noch einen Teilerfolg zu erzielen. Bei der SG Dietesheim/Mühlheim bietet sich für die HSG-Akteure am kommenden Samstag eine neue Chance, wieder zwei Punkte zu holen.

Kinzigtal: Breidenbach, Dernesch; Hildebrandt, Heil (1/1), Schlegel (1), Amend, Hrobar (10/3), Krso (5/1), C. Grauel (3), Tarka, Wagner (1), Bayer (3), Grieß, Krüger (3).
Wächtersbach: Seidel, Laubenstein; Huth (2), Pierz (2), Appl, Pfannkuch (8/5), Stern (1), Franke (1), Wurst, Dehmer (7), Stenzel (1), A. Betz (1), M. Betz, Schwarzmeier (4/3).
Schiedsrichter: Nast/Seifert (Bürgel). Zeitstrafen: 5/2. Zuschauer: 150. Rote Karte: Wächtersbachs Alexander Betz wegen Foulspiels (60.). rd

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