NICHT SO HEFTIG, WIE ERWARTET

Bezirksoberliga OF/HU: HSG Kinzigtal verliert 23:26 (11:14)

14.10.2019
FLIEDEN

Favorit TV Flieden hatte am Samstag im Derby gegen die HSG Kinzigtal mehr Mühe als erwartet. Trotzdem behielten die Mannen von Trainer Marc Stallmann mit 26:23 (14:11) die Oberhand und sind damit in der Bezirksoberliga Offenbach/Hanau weiter ungeschlagen. Kinzigtal wartet indes auch nach dem vierten Spiel in dieser Runde auf das erste Erfolgserlebnis.

Herzliche Umarmung oder Würgegriff? Fliedens Maximilian Leitschuh (beim Wurf) kann zumindest in dieser Szene gegen Christian Euler (Kinzigtal) wenig ausrichten. Foto: Rolff

„Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Die Mannschaft hat sich wacker geschlagen. In der vergangenen Saison haben wir zuhause mit einer qualitativ weitaus besseren Mannschaft wesentlich deutlicher gegen Flieden verloren. Leider hatte sich vor dem Spiel Ralph Tarka wegen Krankheit abgemeldet. Mit ihm hätten wir noch etwas mehr Präsenz gezeigt“, meinte HSG-Coach Jakub Kowacki nach Spielende. Bei diesem Duell kam es zu einem Wiedersehen mit Daniel Hrobar, der vergangene Runde noch Torschütze vom Dienst bei den Gästen war. „Die Mannschaft hat ihn ganz gut im Griff gehabt. Richtig gefährlich war er nur bei den Siebenmetern. Aber uns hat er eben gefehlt. Hätten wir einen Rückraumspieler seiner Klasse gehabt, wäre es sicherlich noch wesentlich enger zugegangen“, mutmaßt Kowacki. Das Tor des Abends blieb Gästekeeper Markus Breidenbach vorbehalten. Dieser überraschte sein Gegenüber Marius Reich mit einem Präzisionswurf aus über 40 Metern, als dieser sein Gehäuse verlassen hatte, um einen Schluck aus der Pulle zu nehmen. Als aber seine Vorderleute im Angriff den Ball verloren, erkannte Breidenbach die Situation blitzschnell und nutzte seine Chance. Dieses Tor gehörte aus Kinzigtaler Sicht ebenso zu den Highlights wie die Anfangsphase, als die Gäste völlig unerwartet nach 15 Minuten mit 9:4 in Front lagen.
Allerdings konnte Kinzigtal dieses hohe Niveau wie in den Begegnungen zuvor nur phasenweise durchhalten. Auch diesmal glich die Kinzigtaler Leistung wieder einer Achterbahnfahrt. Dem guten Beginn folgten überhastete Würfe, ein vergebener Siebenmeter von Kasper sowie zahlreiche technische Fehler. Daher war es nicht verwunderlich, dass Flieden noch vor der Pause die Partie drehte. Zu den Hauptprotagonisten avancierten der starke Keeper Marius Reich sowie Gergely Kotrics. Der Ungar antizipierte mehrfach blitzschnell und durchkreuzte die Kinzigtaler Pläne schon beim Spielaufbau, indem er mehrfach den unkonzentrierten Kinzigtalern schlitzohrig den Ball „klaute“ und anschließend per Tempogegenstoß erfolgreich war. Zeitweise führte Flieden in der zweiten Hälfte mit fünf Treffern. Mehr ließ die HSG aber nicht zu. Vielmehr kämpfte sie sich auch dank der Treffsicherheit von Rückraumspieler Christian Euler sowie des wurfvariantenreichen Linksaußens Chris Schlegel bis kurz vor Schluss sogar auf zwei Tore heran. Flieden ließ sich den Sieg allerdings nicht mehr nehmen.

Flieden: Reich; Kotrics (6), Goldbach, Gitter (2), Haas (1/1), Hrobar (7/6), Leitschuh (5), Bagus (2), Häußel (2), Beßler (1).
Kinzigtal: Breidenbach (1), M. Heil; Drechsler, Ottmann, B. Grauel (2), Drescher, Sirsch, Hadwiger, C. Grauel (5), Euler (7/1), Schlegel (6), Kasper (2).
Schiedsrichter: Lahaye/Sommerfeld (Bürgel, Altenhaßlau). Zeitstrafen: 5/6. Zuschauer: 400. Beste Spieler: Reich, Kotrics – Breidenbach, Euler. rd