GEMEINSINN UND GEDULD GEFRAGT

Interview mit HSG-Chef Heil

13.09.2019
SCHLÜCHTERN

Seit viereinhalb Jahren steht Stefan Heil an der Spitze der HSG Kinzigtal. Am Sonntag startet die HSG in die Saison 19/20. Die KN befragte den 52-Jährigen zu den Aussichten und Zielen der Seniorenmannschaften.

Vier Monate ohne Handball. Wie haben Sie als Vorsitzender die handballlose Zeit verbracht/genossen?
Vom Kalender her kann man durchaus von vier Monaten ohne Handball sprechen. Das trifft aber weder für mich noch für den Vorstand zu. Lediglich die Mannschaften hatten sechs bis acht Wochen handballfrei. Wir hatten etwa beim Brüder-Grimm-Lauf und dem Märchensonntag mit der Bewirtung zu tun. Außerdem stand der Umstieg auf das neue Online-System „nuLiga“ an. Hier bin ich als Vereinsadministrator besonders gefordert gewesen. Auch waren das Jugendturnier zu bewältigen. Last but not least musste die Spielplanung inklusive Hallenreservierungen gemacht werden. Genossen habe ich definitiv die freien Wochenenden.

Bei Männern wie Frauen gab es etliche Abgänge. Konnten diese Lücken adäquat geschlossen werden?
Nein. Wir haben einige Spielerinnen und Spieler aus unserer Jugend, die nun in den Erwachsenenteams integriert werden müssen. Hier gilt es, Vertrauen zu geben und Geduld zu haben, wenn nicht gleich alles wie gewünscht läuft. Ich bin überzeugt davon, mit Geduld am Ende auch erfolgreich zu sein.

Die HSG liegt an der Peripherie des Handballbezirks Offenbach/Hanau. Ist es trotzdem gelungen, Aktive von anderen Vereinen anzulocken?
Nein, ist es nicht. Und da heutzutage das Lockmittel nur Geld heißen kann, haben wir darauf verzichtet. Es wäre auch unfair unserem Nachwuchs gegenüber. Wir brauchen Spielerinnen und Spieler, die sich mit uns als Verein identifizieren und keine Legionäre.

Wird es über kurz oder lang eine Spielgemeinschaft mit einem der benachbarten Vereine, Flieden oder Wächtersbach, geben (müssen)?
Bei den Frauen hatten wir bereits drüber nachgedacht und mit Flieden das Gespräch gesucht. Leider war das am Ende zu kurzfristig und Flieden sah für sich noch nicht die Notwendigkeit einer Fusion. Generell kann ich so etwas für die Zukunft nicht ausschließen, aber die Logistik würde durch weitere Fusionen nicht leichter. Und ob unsere Zuschauer auch noch zusätzlich nach Flieden oder Wächtersbach zu Heimspielen fahren, wage ich zu bezweifeln.

Wie lautet die Zielsetzung der drei Seniorenteams für die bevorstehende Saison?
Wir müssen kleine Brötchen backen. Deshalb kann die Zielsetzung bei allen nur der Klassenerhalt sein. Trotz allem bin ich überzeugt davon, dass wir für die ein oder andere Überraschung sorgen werden und nach wie vor attraktiven Handball zu sehen bekommen. Wir freuen uns auf zahlreiche Unterstützung. Denn nur gemeinsam können wir mehr erreichen – auch in schlechteren Zeiten. rd