KINZIGTAL BELOHNT SICH NICHT

Trotz Aufholfjagd verliert HSG das Derby gegen Wächtersbach

16.09.2019
SCHLÜCHTERN

Aufgrund einer verschlafenen Anfangsphase musste die HSG Kinzigtal zum Saisonauftakt der Bezirksoberliga im Derby gegen den TV Wächtersbach eine 26:30 (13:14)-Niederlage hinnehmen.

Christian Grauel setzte sich im Spiel vier Mal zum Torerfolg durch. Foto: Ralf Hofacker

„Wir hatten Phasen, in denen es phantastisch lief und dann auch wieder welche, in denen nicht viel zusammenlief. Ich kann den Jungs aber keinen Vorwurf machen. Sie haben alle toll gekämpft. Es fehlt eben noch die Konstanz für 60 Minuten“, analysierte HSG-Coach Jakub Kowacki kurz nach dem Abpfiff. Kinzigtal führte nach 41 Sekunden zwar durch Christian Euler mit 1:0. Wächtersbach schien das jedoch nur wenig beeindruckt zu haben – nur so ist zu erklären, dass der Gast unmittelbar danach gleich siebenmal hintereinander einnetzte. „So komisch es klingen mag: Es ist ein Spiel auf Augenhöhe – nur dass wir vorne die Dinger nicht reinmachen“, befand Christopher Auth, Trainer der zweiten Mannschaft, als Jakob Meyer gerade zum 9:2 für Wächtersbach getroffen hatte. Und irgendwie sollte Auth recht behalten. Fortan machte Kinzigtal nämlich die von Auth angesprochenen „Dinger“ rein. Mit einem famosen Zwischenspurt und einer Serie von 10:2 Treffern drehte Kinzigtal innerhalb von nur elf Minuten den Spieß um. Nach Chris Schlegels Treffer zum 12:11 lagen plötzlich die Gastgeber in Führung (12:11).
Danach wogte die Partie bis zur 39. Minute hin und her. Niemand der etwa 130 Besucher in der Schlüchterner Großsporthalle hätte wohl zu diesem Zeitpunkt eine Prognose über den Ausgang gewagt. Ralph Tarkas Treffer zum 19:19 bedeutete schließlich den letztmaligen Ausgleich.
Danach startete Wächtersbach die entscheidende Serie von imposanten acht Treffern in Folge. „In diesen Minuten mussten meine drei Rückraumspieler Christian Grauel, Christian Euler und Michael Kutzer einfach mal vom Feld, um neue Kräfte zu tanken“, nannte Kowacki einen der Gründe für die erneute Schwächephase der Gastgeber. Diesen satten Vorsprung von acht Treffern ließ sich Wächtersbach nicht mehr nehmen. Nichtsdestotrotz wollte Kowacki aber die Torhüterleistungen nicht unerwähnt lassen: „Markus Breidenbach hat in der Schlussphase gleich vier Siebenmeter gehalten. Aber auch Mario Heil hat eine sehr starke Partie gespielt.“
Insgesamt vier Spieler standen im Kader, die im letzten oder vorletzten Jahr noch zum Kader der A-Jugend zählten. „Sie werden eben ins kalte Wasser geworfen. Dass wir nach insgesamt zehn Abgängen im Sommer Lehrgeld zahlen würden, war mir von vorneherein klar. Der Verein hat sich aber entschieden, diesen Weg zu gehen. Uns ist es von daher klar, dass wir gegen den Abstieg spielen werden. Letzte Saison noch waren wir auf dem aufsteigenden Ast. Dieser wurde uns aber abgesägt“, so Kowacki.

Kinzigtal: Breidenbach, M. Heil; Drechsler, Ottmann (3), Drescher, Kutzer (1), B. Grauel (1), Heimer, C. Grauel (4), Tarka (2), Kasper (10/7), Euler (3), Grieß, Schlegel (2).
Wächtersbach: Seidel, Laubenstein; Huth (5/2), Pierz (6), Breidt, Meyer (1), Stern (2), Wurst (1), Franke (2), Betz, Höhn (4), Schwarzmeier (9).
Schiedsrichter: Maack/Nicolai (Gelnhausen). Zeitstrafen: 5/4. Zuschauer: 130. Beste Spieler: Geschlossene Mannschaftsleistung – Pierz, Schwarzmeier. rd