HSG KOMMT ZU SPÄT IN FAHRT

Kinzigtaler entscheiden zweite Halbzeit für sich

23.09.2019
GELNHAUSEN

Eine völlig verschlafene erste Halbzeit hat die HSG Kinzigtal womöglich um das erste Erfolgserlebnis in der neuen Bezirksoberliga-Saison gebracht. Nach einem 6:15-Pausenrückstand unterlag die HSG der dritten Mannschaft des TV Gelnhausen mit 23:31.

Neuzugang Stephan Ottmann setzte wie im vergangenen Spiel gegen Wächtersbach auch in Gelnhausen einige Akzente. Foto: Ralf Hofacker

„Vielleicht lag es auch daran, dass einige Spieler mit dem Wissen ins Spiel gegangen sind, 60 Minuten durchhalten zu müssen, und waren von daher im Kopf nicht frei. Wir sind von vorneherein nur mit zwölf Spielern angetreten. Die erste Halbzeit war ganz schwach von unserer Seite. Nur sechs erzielte Tore sagt einfach schon alles über die Leistung aus“, erklärte HSG-Coach Jakub Kowacki kurz nach Spielschluss. Mit dem zweiten Abschnitt war der Kinzigtaler Trainer dann wesentlich mehr zufrieden: „Die haben wir sogar mit einem Tor gewonnen, nachdem ich in der Pause einige Umstellungen vorgenommen hatte. Dafür können wir uns zwar nichts kaufen, zeigt aber, was mit Leidenschaft und Engagement alles möglich ist. Leider können wir derzeit noch nicht diese Leistung auf 60 Minuten ausdehnen.“ In Gelnhausen wirkten gleich vier Akteure (Johannes Heimer, Chris Schlegel, Julian Drechsler und Philipp Hummel) mit, die viereinhalb Stunden zuvor noch bei der zweiten Mannschaft in Hainburg im Einsatz waren. Zudem war Handball-Newcomer Stephan Ottmann vorher noch bei den Volleyballern des TV Salmünster aktiv. „Das ist ihm hoch anzurechnen, dass er nach einigen Stunden Volleyball hier bei uns noch mitgespielt hat. Er kam fünf Minuten nach Spielbeginn, war einer der Wenigen, der in der schwachen ersten Halbzeit noch Akzente gesetzt und sogar eines der wenigen Tore geworfen hat“, fand Kowacki lobende Worte für seinen neuen Rückraumspieler. Schon nach einer Viertelstunde lag Kinzigtal mit 3:10 schier aussichtslos im Rückstand, was sicherlich auch auf die eigene Abschlussschwäche zurückzuführen war. Danach konnte die HSG bis zum Seitenwechsel die Begegnung ausgeglichener gestalten. Gelnhausen beherrschte aber auch in dieser Phase Ball und Gegner weiterhin souverän. Hätte während der Halbzeitpause die Spielwertung nochmals auf 0:0 zurückgedreht werden können, hätten die gut 50 Besucher nun eine Partie auf Messers Schneide präsentiert bekommen – mit dem besseren Ende für die HSG (17:16). Vor allem die Rückraumspieler Christian Grauel und Christian Euler setzten nun doch den ein oder anderen Akzent. Letztlich diente dieser „Halbzeitsieg“ aber nur als Aufpolierung des ramponierten Selbstvertrauens der Kinzigtaler Spieler, die am kommenden Samstag (19 Uhr) in Steinau mit der TGS Niederrodenbach den nächsten schweren Brocken vorgesetzt bekommen.

Gelnhausen III: Marcel Mocken, Häfner; Anhäuser (1), Marco Mocken (2/1), Rudolf (1), Heuser (6/1), Wolff (2), Joh (1), Grimm (2), Keil (2), Göbel (8/1), Reinhardt (3/1), Müller (2), Lippert (1).
Kinzigtal: Breidenbach, M. Heil; Drechsler, Ottmann (1), Heimer, B. Grauel (2), Hummel (1), C. Grauel (7/2), Tarka (3), Euler (5/1), Schlegel (3), Grieß (1).
Schiedsrichter: Lahaye, Sommerfeld (Altenhaßlau). Zeitstrafen: 6/8. Zuschauer: 50. Beste Spieler: Göbel, Heuser – C. Grauel. Rote Karte: Ralph Tarka (Kinzigtal) wegen dreier Zeitstrafen (56.). rd