HANDBALL BRUTAL: HSG BRICHT SPIEL AB

Trainer Kowacki: Der schwärzeste Tag / Notarzt versorgt Youngster Drechsler

25.11.2019
GROßKROTZENBURG

„Das war für mich der schwärzeste Tag, seit ich Trainer bei der HSG Kinzigtal bin“, meinte Jakub Kowacki, nachdem er sich am Samstag genötigt gesehen hatte, das Auswärtsspiel bei der HSG Preagberg beim Stande von 27:20 (17:10) für den Gastgeber abzubrechen.

„Die Schiedsrichter haben das überharte Spiel Preagbergs in den ersten Minuten, wo auch Blut im spiel war, nicht konsequent unterbunden, wobei man Preagberg aber auch zugestehen muss, dass sie mit einer Überzeugung in diese Partie gegangen sind, mit der man in ein solches Vier-Punkte-Spiel gehen muss. Dass sie sportlich besser waren als wir, daran gibt es keinerlei Zweifel“, gestand der Kinzigtaler Coach. Das Fass zum Überlaufen brachte aus Kowackis Sicht ein in der 49. Minute nicht geahndetes Vergehen an Benjamin Grauel, das gänzlich ohne Verwarnung ausblieb. Zuvor hatte sich Youngster Julian Drechsler in der 39 Minute im Eifer des Gefechts eine derart schwere Knieverletzung zugezogen, dass sofort ein Sanitäter und später ein Notarzt konsultiert werden mussten. „Er hat vor Schmerz laut geschrien. Was er genau hat, wissen wir noch nicht, nur dass er eine Infusion gelegt bekommen hat und in ein Hanauer Krankenhaus gebracht worden ist“, verriet Kowacki, der in dieser Szene dem Gegner keine böse Absicht unterstellen wollte, weiter. Aufgrund dieser Verletzung war die Begegnung mehrere Minuten lang unterbrochen. Diese beiden Ereignisse veranlassten Kowacki dazu, sich zu einem Spielabbruch zu entscheiden: „Vor allem nach der schweren Verletzung von Julian fiel es uns schon sehr schwer, sich weiter auf das Spiel zu konzentrieren. Ich habe lange mit mir selbst gehadert, mich aber dann zu diesem Entschluss durchgerungen, denn Julians Gesundheitszustand benötigte immer mehr ärztliche Maßnahmen. Die Gesundheit meiner Spieler ist mir wichtiger als ein Handballspiel.“ Kowacki geht davon aus, dass sein Verein wegen des Abbruchs eine Geldstrafe auferlegt bekommen wird. Ob die Partie dann auch mit 27:20 für Preagberg gewertet werden wird, vermochte er am Samstag noch nicht zu sagen.

Eine Woche hat der HSG-Coach nun Zeit, um seine Mannen wieder aufzurichten. Am kommenden Samstag (20 Uhr) geht es im Heimspiel in Steinau gegen die punktgleiche zweite Mannschaft der TSG Bürgel. rd