HSG-Männer enttäuschen, HSG-Frauen überzeugen
10.05.2025
SCHLÜCHTERN
Eine Saison zum Vergessen liegt hinter den Handballmännern der HSG Kinzigtal. Unterdessen verwirklichte die Frauenmannschaft ihr Saisonziel, das Erreichen der Aufstiegsrunde, relativ problemlos.
Mit 84 Treffern in 16 Spielen einer der wenigen Lichtblicke im Team des Bezirksklassenabsteigers: der 19 Jahre alte Tim Herrscher (Mitte). Foto: Ralf Hofacker
MÄNNER
Bei den Männern stand die Runde bereits zu Beginn unter schlechten Vorzeichen. Der Aufsteiger ging ohne jede Verstärkung in die Bezirksliga. Zudem standen Christian Amend und Chris Schlegel, die sich beide im vorletzten Spiel der vergangenen Runde schwer verletzt hatten, gar nicht zur Verfügung. Beide Leistungsträger mussten aufgrund der in Mühlheim im März 2024 erlittenen Verletzungen ihre Laufbahn inzwischen beenden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass lediglich zwei Siege und ein Unentschieden auf der Habenseite standen. Demgegenüber stehen 17 Niederlagen. Zudem wurden zwei Spiele zu Gunsten des Gegners gewertet, da Kinzigtal wegen Personalmangels nicht angetreten war. Insbesondere die Auswärtsspiele hatten es in sich. Gleich fünfmal musste HSG-Vorstand Stefan Heil die gegnerischen Teams um Verlegung bitten, da der HSG zu wenige Spieler zur Verfügung standen. Dabei sind auf der Homepage der HSG 23 Akteure für den Kader der ersten Männer-mannschaft aufgeführt. „Das entspricht nicht der Realität. Einige waren kaum im Training und haben auch nur selten oder gar nicht gespielt“, klärt Günther Meckl, seit kurzem Sportlicher Leiter bei Kinzigtal, auf. Folgerichtig sprang am Ende nur der letzte Tabellenplatz heraus – verbunden mit der sofortigen Rückkehr in die Bezirksklasse. Doch wie geht es bei der HSG weiter? Torhüter Murat Ermis (36) und Routinier Christof Hadwiger (41) wollen kürzertreten, nur bei Engpässen einspringen. Das könnte auch auf Linksaußen Benjamin Grauel (38) zutreffen. „Das Anwerben von neuen Spielern ist in unserem Einzugsgebiet nicht einfach. Wer fährt schon aus Gelnhausen oder Wächtersbach nach Steinau oder Schlüchtern? Wir stehen aber in Gesprächen mit dem ein oder anderen Spieler. Konkret ist aber nichts“, sagt Meckl. Zumindest sei, so Meckl, Trainer Eldin Krso gewillt, sein Amt weiterzuführen: „Stand jetzt macht Eldin weiter.“ Was die Zielsetzung in der Bezirksklasse angeht, hält sich Meckl bedeckt: „Natürlich wollen wir so schnell wie möglich wieder in die Bezirksliga. Aber das hängt auch vom Kader ab, der uns in der nächsten Saison zur Verfügung stehen wird.“ Diesem werden voraussichtlich wieder Kim Rocskai und Tim Herrscher angehören. Rocskai war zwar nur in zwölf von 22 Spielen dabei, erzielte aber trotzdem 110 Treffer, was einer Trefferquote von 9,17 pro Begegnung entspricht. Der erst 19 Lenze zählende Rückraumspieler Herrscher brachte es in 16 Spielen auf 84 Treffer und einer damit entsprechenden Quote von 5,25 pro Partie.

FRAUEN
Bei den Frauen war Rückraumspielerin Anna Krüger mit 64 Toren in neun Partien (Quote: 7,11) am erfolgreichsten. Ihr folgt mit 56 Treffern in 13 Begegnungen Siebenmeterspezialistin Jessica Sopper (24 bei 30 Versuchen). Im Gegensatz zu seinem Pendant bei den Männern Eldin Krso konnte Trainer Christian Amend auf einen zwar kleineren Kader von 15 Spielerinnen zurückgreifen, musste aber lediglich die letzte bedeutungs-los gewordene Partie der Aufstiegsrunde bei der HSG Dietzenbach II absagen. Konnten in der Qualifizierungsphase acht von zehn Begegnungen (ein Remis, eine Niederlage) gewonnen wer-den, kamen in der Aufstiegsrunde nur noch zwei Siege zu-stande – beide zuhause und einer davon gegen Aufsteiger Dietzenbach II. Kinzigtal bleibt also der Bezirksliga er-halten. Das trifft wohl auch auf Trainer Christian Amend zu. „Stand jetzt macht Christi-an weiter“, möchte sich Günther Meckl aber noch nicht endgültig festlegen. rd