AM BRATWURSTSTAND DEN KEEPER FAND

Torwart mit Drittligaerfahrung im HSG-Kasten

kinzigtal-nachrichten_artikel-logo 20.09.2016
STEINAU

„Es geschah am Würstchenstand, wo die HSG ’nen Torwart fand.“ In derTat muss der Zufall Regie geführt haben, als Markus Breidenbach einen Freund während des diesjährigen Brüder-Grimm-Laufs in Steinau Am Kumpen bei dessen Zielankunft begrüßte und nebenan die Handballer der HSG Kinzigtal einen Getränke- und Essensstand aufgebaut hatten, um dort Läufer und Besucher zu verköstigen.

Markus Breidenbach, ehemaliger Drittliga-Torwart des TV Gelnhausen, steht neuerdings bei Bezirksoberligist HSG Kinzigtal zwischen den Pfosten. Foto: Archiv
Markus Breidenbach, ehemaliger Drittliga-Torwart des TV Gelnhausen, steht neuerdings bei Bezirksoberligist HSG Kinzigtal zwischen den Pfosten. Foto: Archiv

Als Breidenbach plötzlich Hungergefühle verspürte, trieb es ihn schnurstracks an den Stand der HSG, wo er prompt während dem Verzehr einer Bratwurst mit dem sich als Grillmeister betätigenden HSG-Coach Jakub Kowacki ins Gespräch kam. Dieser suchte zu diesem Zeitpunkt händeringend nach einem zweiten Torwart neben Mario Heil. Und dieser ersten Kontaktaufnahme sollten weitere Korrespondenzen folgen, die schließlich in ein Probetraining mündeten. „Den Jakub kannte ich ja schon von meiner Gelnhäuser Zeit. Es hatten zwar auch andere Vereine nachgefragt. Aber das Kinzigtaler Konzept hat mich am meisten überzeugt. Die Mannschaft ist ehrgeizig und entwicklungsfähig“, nennt der 26-jährige Breidenbach seine Beweggründe für den Wechsel zur HSG. Als Siebenjähriger unternahm er seine ersten handballerischen Gehversuche beim TV Gelnhausen, die ihn schließlich bis in die erste Mannschaft führten. Diese spielte seinerzeit in der Dritten Liga, wo Breidenbach auch in sieben Partien sein Können unter Beweis stellen durfte. Nach den vielen Jahren beim TVG suchte der 1,84 Meter große Keeper aber vor gut fünf Jahren eine neue Herausforderung in einem anderen Bezirk und fand diese in Babenhausen. Sein duales Studium des Service- Ingenieurswesen (Schwerpunkt: Mechatronik) führte ihn schließlich nach Mannheim, wo er mit dem in der Baden-Liga beheimateten TV Friedrichsfeld einen neuen Verein fand. Nach drei Jahren in Friedrichsfeld zog es ihn in diesem Sommer wieder in heimatliche Gefilde nach Gelnhausen. Bei der HSG Kinzigtal bildet er mit dem jungen Mario Heil (19) ein schlagkräftiges Duo auf der Torhüterposition. „Ich glaube schon, dass ich Mario noch den ein oder anderen Tipp geben kann. Er ist auch bereit, das von mir anzunehmen. Wir verstehen und ergänzen uns wirklich sehr gut, wobei jeder im Training natürlich sehr ehrgeizig ist und besser sein möchte als der andere. Das ist aber ein gesunder Konkurrenzkampf.“ Mit seiner neuen Mannschaft traut sich Breidenbach zu, in der Abschlusstabelle eine Platzierung im oberen Drittel zu erreichen: „Das Potenzial hat die Mannschaft auf alle Fälle.“ Am kommenden Samstag in Dietzenbach steht der HSG, die am ersten Spieltag nach einem 32:19-Sieg über Nieder-Roden III die Tabellenführung in der Bezirksoberliga übernahm, erst einmal eine hohe Auswärtshürde bevor: „Wenn wir die Leistung, die wir gegen Nieder-Roden gezeigt haben, wiederholen können, bin ich zuversichtlich, dass wir zwei Punkte holen werden“, gibt sich Breidenbach optimistisch. Fitness verschafft sich Breidenbach im Übrigen nicht nur bei der HSG, sondern auch beim Triathlon-Training seiner Freundin Julia: „Wenn sie mit dem Rad trainiert oder Laufeinheiten absolviert, bin ich oft dabei.“ Und die Kalorien einer Bratwurst können auf diese Weise am schnellsten wieder abtrainiert werden.
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Kinzigtal-Nachrichten (Ausgabe 20.09.2016). Eingestellt: Hans-Ludwig Walther