HSG-Coach Kowacki fürchtet, dass es schwerer wird
25.05.2019
SCHLÜCHTERN
Erwartungsgemäß konnte das erste Herrenteam der HSG Kinzigtal an den vorzüglichen dritten Platz der vorangegangenen Bezirksoberligasaison nicht anknüpfen. 24:28 Punkte in der Endabrechnung sind dennoch aller Ehren wert.
Der Abgang des treffsichersten Schützen, Daniel Hrobar (schwarz, Nummer 10), zum Lokalrivalen TV Flieden schmerzt die HSG Kinzigtal. Foto: Ralf Hofacker
„Diese Saison wird wesentlich schwieriger als die davor“, hatte Trainer Jakub Kowacki bereits im September gewarnt, die Runde 17/18 als Maßstab für die Spielzeit 18/19 zu nehmen. Damals war die HSG Dritter geworden, die bislang beste je erreichte Platzierung. Diesmal landete Kinzigtal mit 24:28 Punkten im Mittelfeld des Klassements. Der Klassenerhalt wurde allerdings frühzeitig festgemacht, wobei Kowacki so manche Punktverluste ärgerten: „Gerade gegen hinter uns stehende Mannschaften haben wir Punkte liegen gelassen.“ Kowacki meint damit vor allem die beiden Unentschieden gegen die Absteiger Klein-Auheim und Hanau III sowie Aufsteiger TV Wächtersbach. Im Auswärtsspiel in Wächtersbach kam man mit 25:34 unter die Räder. Gegen den ungeschlagenen Meister Kickers Offenbach lieferte die HSG dagegen zweimal einen großen Kampf und verlor jeweils nur relativ knapp mit 25:30 und 29:35. Insgesamt schlagen zehn Siege, vier Unentschieden und zwölf Niederlagen zu Buche, was am Ende Platz acht bedeutet. Das Torverhältnis lautet 746:769. Den größten Entwicklungssprung machte Daniel Hrobar. Dieser kam vor drei Jahren von FT Fulda und entwickelte sich vom Ergänzungsspieler zum Leistungsträger. „Zunächst war er nur für die Abwehr gedacht. Inzwischen ist er auch im Rückraum eine feste Größe. Schade, dass er sich zu einem Wechsel nach Flieden entschlossen hat. Seinen Weggang werden wir nur schwer kompensieren können“, so Kowacki. Auch Hrobars ungarischer Landsmann Tamas Szabo wechselt ins Königreich, wo er vor seinem vierjährigen Engagement bei der HSG bereits aktiv war. Der 34-Jährige befindet sich allerdings im Herbst seiner Karriere: „Wir hatten ihn vor vier Jahren als Führungsspieler geholt. In den ersten beiden Spielzeiten ist er dieser Rolle gerecht geworden. Danach konnte er aufgrund diverser Verletzungen und auch beruflicher Verpflichtungen nie mehr an diese Form anknüpfen“, sagt Kowacki. Hrobar verlässt die HSG als Zweiter der Torschützenliste mit 204 Treffern. Lediglich Carl-Philipp Erk von Meister Offenbacher Kickers traf häufiger. Zu den Leistungsträgern zählten auch in dieser Saison wieder Spielmacher Christian Grauel und Torhüter Markus Breidenbach. Rückkehrer Benjamin Krso trug sich als Rechtsaußen 78-mal in die Torschützenliste ein, fehlte berufsbedingt jedoch häufiger. In der kommenden Spielzeit wird Krso wegen beruflicher Verpflichtungen im Ausland mindestens bis Februar fehlen. Lars Bayer, der zu Saisonbeginn noch die ein oder andere Partie mitmachte, hat sich abgemeldet. Insgesamt setzte Kowacki 26 Spieler während der 26 Begegnungen ein. Derzeit steht mit Kreisläufer Timo Kasper, den es berufsbedingt aus Baden-Württemberg ins Kinzigtal verschlagen hat, ein Neuzugang fest. Kowacki möchte in Zukunft vor allem auf eigenen Nachwuchs wie Julian Drechsler, Luca Zinngrebe oder Chris Schlegel bauen. Letzterer pendelte in der vergangenen Runde zwischen erster und zweiter Mannschaft. In der Zweiten erzielte der 19 Jahre alte Linksaußen stets die meisten Treffer und auch bei der Ersten ließ der Tempogegenstoßspezialist mit 48 Toren aufhorchen. Für seine Nervenstärke spricht, dass er gegen Flieden in letzter Sekunde den 29:29-Ausgleich markierte. Die kommende Runde, seine fünfte bei der HSG Kinzigtal, erwartet Kowacki noch schwerer als die letzte: „Neben den bereits Genannten werden uns auch Jan Wagner und Lukas Hildebrandt nicht mehr zur Verfügung stehen. In erster Linie steht das Erreichen des Klassenerhaltes im Fokus.“ rd