„Aufstieg der Männer ohne Wenn und Aber“

Handballsaison beginnt am Wochenende / Frauen sollen nach Aufstieg A-Liga halten

05.09.2023
SCHLÜCHTERN

Am Sonntag starten die Frauen und Männer der HSG Kinzigtal in die Handballsaison. Vorsitzender Stefan Heil (56), seit 2015 im Amt, hat die Heimspiele vornehmlich auf sonntags 15.30 Uhr und 17.30 Uhr gelegt und erhofft sich so mehr Zuschauer.

Die HSG Kinzigtal wurde 2008 als Zusammenschluss des TV Steinau und der SG Schlüchtern aus der Taufe gehoben. Wie lange kann die HSG noch eigenständig existieren? Könnte es in naher Zukunft zu einer Spielgemeinschaft mit Flieden oder Wächtersbach kommen?
Es wird uns so lange geben, solange wir mindestens eine spielfähige Mannschaft, egal welche Altersklasse, melden können. Allerdings wird das von Jahr zu Jahr schwieriger. Geografisch sind wir im Bezirk nicht die erste Wahl und werden das nie werden. Mit unserer männlichen B-Jugend befinden wir uns bereits in einer Spielgemeinschaft mit Flieden. Eine Spielgemeinschaft über alle Altersklassen mit Flieden halte ich nicht für durchführbar. Das wäre eine logistische und zeitaufwendige Herausforderung für alle, die aktuell keinen Zuspruch finden würde. Ich glaube, in einem solchen Fall würden uns direkt die Hälfte unserer Mitglieder den Rücken kehren. Auch Wächtersbach ist dafür keine Alternative.

Mit welchen Zielen gehen die in die Bezirksliga B abgestiegenen Männer und die in die Bezirksliga A aufgestiegenen Frauen in die Saison?
So tief haben wir mit den Männern noch nie gespielt, der sofortige Wiederaufstieg ist ohne Wenn und Aber das Ziel – und das ist auch machbar. Der Aufstieg der Frauen war letztlich quasi Formsache, da drei der sechs Teams kein Aufstiegsrecht besaßen. Daher wären wir froh, wenn der Klassenerhalt gelänge und die Integration junger Spielerinnen weiterhin so gut klappt.

HSG-Chef Stefan Heil Foto: Paul Schmitt

Die Kader haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Lediglich einige Jugendliche wurden hochgezogen. Ein gutes Zeichen?
Wir stecken sehr viel Energie in die Jugendarbeit, müssen aber ehrlicherweise sagen, dass das nicht die schnelle Abhilfe für unser Problem im Aktivenbereich ist. Wir haben momentan viel Zuspruch in den Altersklassen F- bis D-Jugend, aber im Bereich C- bis A-Jugend sind wir eher spärlich aufgestellt. Kleiner Lichtblick ist unsere neue weibliche C-Jugend Mannschaft. Bei den jungen Frauen und Männern, wenn welche da sind, haben wir immer wieder das Problem, dass die meisten studienbedingt bei uns nicht mehr weiterspielen.

Wirbt die HSG weiter an den hiesigen Grundschulen für den Handball?
Aktuell können wir uns über Zuwachs in den Altersklassen bis zur D-Jugend nicht beschweren. Kinder, Jugendliche und auch Eltern rühren heftig die Werbetrommel. Darüber sind wir sehr froh, und wir hoffen, dass das so bleibt. Wir haben sehr viele Aktionen an vielen verschiedenen Stellen gemacht. Der zählbare Erfolg ist aber ernüchternd. Die beste Werbung ist und bleibt die Mundpropaganda und ist stark abhängig vom Trainerteam. Auch da wird es aber immer schwieriger, Leute zu finden, die sich die Bürde des Kinder- und Jugendtrainings auferlegen möchten.

Erfüllt die HSG das Schiedsrichtersoll?
Hier sind wir glücklicherweise sehr gut aufgestellt. Allerdings darf man sich da nicht zu sicher sein. Unsere Schiris sind schon sehr lange an der Pfeife, da kann auch mal schnell einer abhandenkommen.

Wie sind Sie mit dem Zuschauerinteresse zufrieden?
Es dürfte ein bisschen mehr sein. Aber aufgrund der vielen unterschiedlichen Veranstaltungen an den Wochenenden können wir zufrieden sein. Für kommende Saison haben wir unsere Heimspiele der Frauen und Männer hauptsächlich auf Sonntag 15.30 Uhr und 17.30 Uhr gelegt. Ich hoffe, dass sich das positiv auswirkt. rd