Realismus statt Euphorie

Serie zum Saisonstart (Teil 10): HSG Kinzigtal Männer und Frauen
Vereinschef Stefan Heil skizziert Perspektiven und Herausforderungen

09.09.2025
STEINAU

Handball (rd). Seit etwas mehr als zehn Jahren ist Stefan Heil (58) Vorsitzender der HSG Kinzigtal. Die Handballabteilungen beider Stammvereine (SG Schlüchtern und TV Steinau) bestehen aus 227 passiven und 146 aktiven Mitgliedern. Das sind in der Summe 373 Mitglieder

GNZ: Welche Veränderungen hat es bei den Trainern sowie in den Kadern der Männer- und Frauenmannschaften gegeben?
Stefan Heil: Bei den Trainern beider Mannschaften hat es keine Veränderungen gegeben. Christian Amend trainiert die Frauen und Eldin Krso die Männer. Personelle Fluktuation gab es kaum: Ida Loder (Quereinsteigerin) ist neu bei den Frauen, während Lisa Bagus aufgehört hat. Bei den Männern wurde Pascal Grieß reaktiviert. Zudem stößt Felix Teubert aus der A-Jugend zum Kader der Ersten. Dagegen haben Max Berges (SG Bruchköbel), Benjamin Krso (HSG Neuenhain/Altenhain) und Jason Trageser (aufgehört) die HSG verlassen.
Wie beurteilen Sie den Verlauf der Vorbereitung?
Als Vorsitzender der HSG kümmere ich mich in der Vorbereitungszeit vermehrt um die Spielplanung und sonstige organisatorische Dinge. Die Vorbereitung der Mannschaften wird durch unsere Trainer geplant und durchgeführt. Hier habe ich vollstes Vertrauen und denke, dass alles planmäßig verläuft.
Welches Saisonziel ist für beide Mannschaften ausgegeben worden?
Für Frauen (Bezirksliga) und Männer (Bezirksklasse): obere Tabellenhälfte.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit dem TV Flieden, was den Jugendbereich anbelangt?
Die Zusammenarbeit klappt sehr gut. Die weibliche C-Jugend läuft unter unserer und die männliche A-Jugend unter Fliedens Verwaltung. Beide Mannschaften haben sich gut zusammengefunden, und es macht einen Riesenspaß, die Entwicklung der Mannschaften zu beobachten. Ich hoffe, dass wir diese Konstellation noch lange und erfolgreich weiterführen können.
Ist eine Erweiterung der Spielgemeinschaft mit dem TVF auch auf den Erwachsenenbereich denkbar?
Denkbar ist vieles, aber aktuell kein Thema.
Wie gelingt es Ihnen als Verein, Kinder und Jugendliche für diese im hiesigen Bereich im Schatten von Fußball stehende Sportart zu begeistern?
Das wird zwar immer schwieriger, gelingt uns durch Mundpropaganda bisher aber ganz gut. Wir denken derzeit darüber nach, mal wieder einen Grundschulaktionstag durchzuführen. Auch in den Kindergärten wollen wir mehr Präsenz zeigen. Wir sind motiviert und werden nichts unversucht lassen.

Stefan Heil ist seit zehn Jahren Vorsitzender der HSG Kinzigtal. Er bezieht Stellung zur Lage der Bergwinkel-Spielgemeinschaft und erklärt, was er als schönste Belohnung für seine Arbeit empfindet. FOTO: SCHMITT

Vor mehr als 30 Jahren elektrisierten die Duelle zwischen Schlüchtern und Steinau die ganze Region. Bei der HSG herrscht eher Tristesse in der Halle, was den Zuschauerzuspruch anbelangt. Sehen Sie eine Möglichkeit, das Handballfieber im oberen Kinzigtal neu zu entfachen?
Bei aller Euphorie und meinem Optimismus sehe ich wenig Möglichkeiten, mit unseren Mitteln hier ein neues Handballfieber zu entfachen. Im Verhältnis zu vergleichbaren Vereinen im Bezirk können wir mit den Zuschauerzahlen aber zufrieden sein. Es gibt einfach ein zu breites und vielfältiges Angebot an den Wochenenden in unserer Region.
Sie sind seit dem 12. Mai 2015 als Vorsitzender im Amt. Wird man nach so langer Zeit auch mal amtsmüde, oder sind Sie noch so tatkräftig wie beim Amtsantritt?
Im Mai dieses Jahres hatte ich Zehnjähriges als Vorsitzender bei der HSG Kinzigtal. Zudem kann ich als Gründungsmitglied im Vorstand der HSG auf insgesamt 16 Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit zurückblicken. Es gibt zwar den ein oder anderen Moment, in dem man sich fragt, warum und wofür man das alles macht. Meine persönliche Einstellung lässt hier aber keine Zweifel zu: Solange ich dieses Amt ausführe, werde ich meine Ressourcen nach bestem Wissen und Gewissen für den Verein einsetzen. Und es gibt keine schönere Belohnung als die strahlenden Gesichter der Kinder, die mit Begeisterung und Leidenschaft ihren Handballsport betreiben.
Ende der Serie
Am Wochenende des 13. Und 14. September beginnt die Saison 2025/26 auf der Ebene des Hessischen Handball-Verbandes. Die GNZ hat im Rahmen der Serie „Anwurf“ seit Mitte August die heimischen Mannschaften vorgestellt. Die HSG Kinzigtal bildet heute den Abschluss.