ANNA KRÜGER RETTET PUNKT IN LETZTER SEKUNDE

Frauen-Landesliga Süd: FSG Odenwald – HSG Kinzigtal 32:32 (18:18) / Ärger über Referees

kinzigtal-nachrichten_artikel-logo 13.11.2017
SCHLÜCHTERN

Rückraumspielerin Anna Krüger hat der HSG Kinzigtal buchstäblich in letzter Sekunde einen Punkt bei der FSG Odenwald gesichert. Ihr verwandelter Siebenmeter in der Schlusssekunde bedeutete ein 32:32 (18:18)-Remis, wodurch der Neuling nun seit vier Spielen in der Landesliga Süd ungeschlagen ist.

Jennifer Heil war eine der besten Spielerinnen der Partie. Foto: Ottmar Schleich

„Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte: Unglaublich, wie meine Mannschaft sich reingehängt und gekämpft hat. Der Punkt ist umso höher zu bewerten, als mir mit Birgit Tarka, Michaela Kempel, Eva Bös und Heike Hagedorn vier Stammkräfte aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung gestanden haben“, sagte ein sichtlich geschaffter Kinzigtal-Trainer Lukas Heil. Den Groll Heils zog im Übrigen das Unparteiischengespann auf sich: „Sie haben absolut gegen uns gepfiffen. Das sieht man auch daran, dass wir fünf Zeitstrafen bekommen haben, Odenwald dagegen überhaupt keine. Und auch die Disqualifikation gegen Jennifer Heil in der Schlussminute kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ihr war ein Fußfehler unterlaufen. Danach soll sie den Ball blockiert haben, um einen schnellen Gegenangriff zu verhindern. Das war aber absolut nicht der Fall.“ Allerdings sahen es die Referees bekanntlich anders. Den folgenden Siebenmeter setzte Maria Streun sicher in das HSG-Gehäuse. Doch gaben sich die Gäste trotz der knapp bemessenen Zeit längst noch nicht geschlagen. Zwanzig Sekunden waren noch zu absolvieren. Kinzigtal spielte den Angriff geduldig zu Ende und wartete aufmerksam, bis sich eine Spielerin in der richtigen Position befand. Kim Birnkammer blieb es letztlich vorbehalten, die Initiative zu ergreifen und in einer Eins-gegen-eins-Situation siebenmeterwürdig gefoult zu werden. Die erst 19-jährige Anna Krüger übernahm die Verantwortung im Siebenmeter-Duell gegen Lena Kasper im Odenwälder Tor. Krüger blieb eiskalt und fügte ihren bislang elf Toren ein zwölftes hinzu. Auf den Spielverlauf gesehen entspricht dieses Unentschieden den Leistungen beider Teams. Kinzigtals „klarste“ Führung bestand nach zwei Minuten, als Johanna Roth und Kim Birnkammer zum 2:0 eingelocht hatten. Odenwald wiederum durfte sich nach 24 Minuten kurzzeitig über eine Drei-Tore-Führung (15:12) freuen. Aus einer geschlossen starken Mannschaft hob Heil vier Akteurinnen besonders hervor: „Annika Fuhrmann hat enorm in der Abwehr gearbeitet und darüber hinaus noch vier Tore vom Kreis aus erzielt. Jennifer Heil hat sehr viele schöne Pässe auf Anna Krüger gespielt, die diese dann sehr gut genutzt hat. Und Kim Birnkammer hat im Rückraum sehr viel Druck gemacht.“ Am Sonntag (17 Uhr) gastiert in Schlüchtern Schlusslicht FSG Dieburg/Großzimmern. Heil nimmt seine Schützlinge für diese Partie in die Pflicht: „Bis auf Michaela Kempel dürften wir wieder komplett sein. Erstmals in dieser Saison sind wir Favorit. Da müssen einfach zwei Punkte her.“

Odenwald: Kasper; Schiedlowski, Schäfer, Ackermann (2), Nieratzky (5), Hörr (7/2), Feja, Mahla, L. Rebscher (6), Hofferbert, Streun (7), S. Rebscher (5).
Kinzigtal: Schlegelmilch, B. Heil; Fuhrmann (4), Pokupec (2), J. Heil (6/4), Krüger (12/3), Nitze (2), Roth (1), Birnkammer (5).
Schiedsrichter: Dorst/Scholz (Großwallstadt, Hörstein). Zeitstrafen: 0/5. Zuschauer: 120. Beste Spielerinnen: Hörr, L. Rebscher – Krüger, J. Heil, Birnkammer. Rote Karte: Kinzigtals Jennifer Heil wegen Spielverzögerung (60.). rd

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